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Recht auf Sicherheit: Heimatbund fordert Süd-Tiroler Landespolizei

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Nach den vielen Einbrüchen, Diebstählen und Bedrohungen fordert der Südtiroler Heimatbund den Landeshauptmann auf, in Süd-Tirol endlich  eine Landespolizei zu errichten. Die große Zunahme an Kleinkriminalität muss endlich durch eine Ordnungskraft vor Ort bekämpft werden, die nahe am Bürger und seinen Sorgen ist. Vor allem muss der Polizeibeamte die Sprache des Opfers verstehen und auch die Gegend kennen, in der er die Rechte der Bürger schützt, so SHB-Obmann Roland Lang

Eine eigene Landespolizei haben bereits seit längerem unter anderem die Provinzen Grosseto, Florenz, Pisa, Venedig und Brescia. Die Errichtung einer eigenen Polizei in Süd-Tirol wäre deshalb sicher keine große Sache, die finanziellen Mittel wären durch die erhöhte Sicherheit der Bürger sicher gerechtfertigt. Außerdem könnten durch den Abzug der Carabinieri Geld für eine Provinzpolizei freigemacht werden. Selbstverständlich müssten die Polizeibeamten perfekt zweisprachig und in den ladinischen Tälern dreisprachig sein.

Die Medien berichten nur über die gemeldeten Einbrüche und Diebstähle. Weit höher aber als in den Statistiken sind die wirklich begangenen Straftaten. Jeder, der einmal nach einem Einbruch die Carabinieri gerufen oder eine Diebstahl-Anzeige vor einem mittelalterlichen Computer in einer Carabinieri-Kaserne abgegeben hat, wird  die Effizienz der gegenwärtigen Sicherheitsbeamten stark in Zweifel ziehen und wahrscheinlich das nächste Mal auf eine Anzeige verzichten.

Es ist aber auch menschlich verständlich, dass ein italienischer Polizeibeamter, der unterbezahlt ist, die Sprache der eingesessenen Bevölkerung nicht kennt und der für Fotokopien im Rathaus betteln gehen muss, nicht den gewünschten Einsatz zu Bekämpfung des Verbrechertums bringen wird. Außerdem sind viele Beamte, die in Süd-Tirol ihren Dienst versehen, weder mit der Kultur, der Geschichte, der Gesellschaft  noch mit der Geografie des Landes vertraut. Auch die Misshandlungen der Freiheitskämpfer in den Carabinierikasernen, denen noch nie eine Aufarbeitung folgte, schaffen kein Klima der notwendigen Zusammenarbeit zwischen Polizeibeamten und Bürger.

Eine eigene Landespolizei würde dem Landeshauptmann unterstehen und würde damit das Regierungskomissariat sowie die Carabinieristationen überflüssig machen. Um zu verhindern, dass die Provinzpolizei in den Sog parteipolitischer Interessen kommt, müsste selbstverständlich eine überparteiliche Kontrollinstanz geschaffen werden.

Roland Lang,
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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