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Radonbelastung an Schulen und Kindergärten: Süd-Tiroler Freiheit fordert Maßnahmen und reicht weitere Landtagsanfrage ein!

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Das Labor für physikalische Chemie des Landes und die Dienststelle für Arbeitsschutz haben in den letzten Jahren an allen Schul- und Kindergartengebäuden Süd-Tirols Radon-Messungen durchgeführt. Das Ergebnis ist ernüchternd: Bei ca. 120 Gebäuden sind die Werte zu hoch und in fast 300 Räumen wird die gesetzliche Eingriffsschwelle zum Teil drastisch überschritten. Stichpunktkontrollen der Süd-Tiroler Freiheit zeigen: Bisher wurden kaum Gegenmaßnahmen eingeleitet. Die Bewegung hat eine weitere Anfrage an die Landesregierung gerichtet.

Radon ist ein natürliches radioaktives Element. Die Belastung mit Radon bzw. dessen Zerfallsprodukte bringt allerdings Gefahren mit sich, da das Gas, welches meist aus dem Untergrund in Häuser eindringt, den Radioaktivitätsgehalt der Luft ansteigen lassen kann.

Die Strahlenbelastung mit Radon wird in Becquerel pro Kubikmeter (Bq/Qm) gemessen. Die italienische Gesetzgebung sieht eine Eingriffsschwelle von 500 Bq/Qm vor. Europäische Kommission und Internationale Strahlenschutzkommission (ICRP) empfehlen 300 Bq/Qm, die Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen nur 100 Bq/Qm. Auch das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt, oberhalb von 100 Bq/Qm Maßnahmen zur Senkung der Radonkonzentration in Betracht zu ziehen.

In Süd-Tirol, so geht es aus einer Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit an die Landesregierung hervor, wird in 287 Schul- und Kindergartenräumen die Eingriffsschwelle von 500 Bq/Qm überschritten. In 78 Räumen liegt die Konzentration bei über 1.000 Bq/Qm.

Einige Stichpunktkontrollen der Süd-Tiroler Freiheit haben gezeigt, dass bisher kaum Gegenmaßnahmen ergriffen wurden. Diese können von Beseitigen von Undichtigkeiten, Andersnutzung von Räumen und regelmäßigem Entlüften bis hin zu baulichen Maßnahmen wie dem Einbau von Belüftungsanlagen reichen.

Die Süd-Tiroler Freiheit will nun von der Landesregierung wissen, welche konkreten Maßnahmen in stark belasteten Kindergärten- und Schulräumen getroffen werden, wann mit diesen zu rechnen ist und welche der betroffenen Gemeinden noch keine Sanierungsmaßnahmen geplant haben. Die betroffenen Gemeinden fordert die Bewegung dazu auf, stark frequentierte und belastete Räumlichkeiten sofort zu sanieren!

Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit
Werner Thaler, Arbeitsgruppe Gemeindepolitik der Süd-Tiroler Freiheit

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