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Rabland: Müssen die Vereine ihre Lokale für Asylwerber räumen?

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Die Beteiligung am SPRAR-Programm stellt die Gemeinden Süd-Tirols vor wachsende Probleme, die Unterbringung der Asylanten gestaltet sich mangels ausreichender Unterkünfte sehr schwierig. Wie den Räten der Opposition in Partschins zugetragen wurde, könnten gleich mehrere Vereine ins Hintertreffen geraten. Erst vor kurzem wurde das Vereinsheim in Rabland konkret als Objekt zur Flüchtlingsaufnahme gehandelt.


Das ehemalige Rablander Schulhaus wurde  in den letzten Jahrzehnten mit erheblicher Eigenleistung ausgebaut und erfreut sich bei vielen Vereinen großer Beliebtheit. Schützen, Kirchenchor, Katholischer Verein der Werktätigen, Katholischer Familienverband Südtirol, Ministranten und Senioren nutzen das historische Gebäude aus dem Jahre 1910. Umso überraschter waren die Betroffenen, als sie Mitte November von Bürgermeister und Gemeindeausschuss zu einem ersten Gespräch zur Asylbeherbergung im Vereinsheim eingeladen wurden.

Erst im April war ein Beschlussantrag der Opposition zur Flüchtlingsaufnahme, welcher beinhaltete, dass die Gemeinde Partschins weder über die logistischen Möglichkeiten, noch über geeignete öffentliche Strukturen für eine Unterbringung verfügt, von der Mehrheit abgelehnt worden.

„Natürlich muss sich jetzt die Gemeinde aufgrund ihrer Zustimmung zur Beteiligung am SPRAR-Programm um Unterkünfte kümmern. Noch sind es nur Sondierungsgespräche für vorerst vier Asylwerber. Es ist nicht auszuschließen, dass andere öffentliche Lokale ebenfalls in Betracht gezogen werden. Es kann aber nicht sein, dass Vereine und Personen, die sich sozial engagieren, den Kürzeren ziehen“, so die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit Dietmar Weithaler und Gertraud Gstrein, sowie Matthias Fleischmann und Christian Pföstl von den Freiheitlichen.

Die Partschinser sind Vereinsmenschen, die über 30 Vereine und Verbände belegen dies eindrucksvoll. Rechnerisch gesehen kommt somit auf jeweils knapp 100 Einwohner ein Verein. Die vielfältigen Aktivitäten und Vereinsveranstaltungen bilden das gesellschaftliche, kulturelle und sportliche Rückgrat der Dorfgemeinschaft. Besonders die Jugendarbeit hat einen gesellschaftlich unschätzbaren Wert.

Dietmar Weithaler gibt zu bedenken; „Nicht nur Asylsuchende, auch Vereine benötigen eine Heimat.“ Bei der Ratssitzung am 28.November werden die Oppositionsräte die Asylsuche zum Thema machen.

Für die Ratsfraktionen in Partschins

Dietmar Weithaler,
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit

Archiv, Beschlussantrag, Dietmar Weithaler, Gertraud Gstrein
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