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Orts- und Flurnamen sind zu bedeutend!

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Bei Orts- und Flurbezeichnungen geht es seit eh und je darum, geographischen Objekten einen Namen zu geben, der sie charakterisiert und von anderen Punkten in der Landschaft unterscheidet. Die Benennung in der Schriftsprache hat die mundartübergreifende Verständigung zum Ziel. Die große Ausnahme sind die Konstrukte von Ettore Tolomei und seinen geistigen Mitläufern.

Ihnen waren und sind die authentischen Namen völlig einerlei. Diesen Kulturfaschisten ging und geht es einzig darum, ein italienisches Kulturgut vorzutäuschen. Der ungelöste jahrzehntelange Streit in der Ortsnamensfrage und die Reaktionen der öffentlichen italienischen Seite zeigen, wie emotional das Thema bleibt. Bereits der Umstand, dass das Kompromiss-Kuckucksei von Karl Zeller durch die Intervention einiger aufgebrachter Senatoren zu wanken beginnt, sagt einiges aus. Unsere Landkarten und Ortsschilder dürfen kein Tummelplatz für anachronistisches und pazifaschistisches Gedankengut sein. Authentische und historisch fundierte Orts- und Flurnamen sind zu bedeutend, und dürfen nicht für die Manipulation der Siedlungs- und Sprachgeschichte instrumentalisiert werden.

Dietmar Weithaler
Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit in Partschins

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