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Mehrsprachige Beipackzettel: Und Südtirol?

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Was haben die Schweiz und Belgien gemeinsam? Dreisprachige Medikamentenbeipackzettel. In der Schweiz sind diese auf Deutsch, Französisch und Italienisch verfügbar, in Belgien auf Niederländisch, Französisch und Deutsch.

Ähnlich wie in Belgien ist die Situation in Luxemburg, da auf Grund eines Lieferabkommens die große Mehrheit der Medikamente aus Belgien stammt. Zweisprachig, nämlich Finnisch und Schwedisch, sind die Beipackzettel in Finnland. Ebenso zweisprachig, und zwar Englisch und Französisch, sind sie in Quebec. Im Jahr 2010 hat die katalanische Regierung ein Gesetz für die Einführung von zweisprachig spanisch-katalanischen Beipackzetteln in Katalonien verabschiedet, doch die spanischen Arzneimittelhersteller zögern mit der Umsetzung.

Und was ist mit Südtirol?

Trotz der gesetzlichen Gleichstellung der deutschen und italienischen Sprache (D.P.R. Nr. 574 vom 15. Juli 1988, veröffentlicht am 8. Mai 1989) lassen zweisprachige Beipackzettel bis heute auf sich warten. Geltendes Recht wird ignoriert.

Südtirol wäre, auch in Sachen Mehrsprachigkeit, gut beraten, diese weniger übereilt als vorbildhaft anzupreisen, sondern sie zumindest dort zu garantieren, wo sie überlebenswichtig ist!

Cristian Kollmann

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