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Landesversammlung – Rede Sven Knoll

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Die Jugend hat in der SÜD-TIROLER FREIHEIT einen großen Stellenwert, da sie die Zukunft ist. Allein die Tatsache, dass so viele junge Menschen zur Landesversammlung gekommen sind, zeigt, wie wichtig die Volkstumspolitik nach wie vor ist. Hier die Rede des Landesjugendsprechers Sven Knoll …

Liebe Mitglieder und Freunde der Süd-Tiroler Freiheit!

Die heutige LV hier in Eppan ist etwas ganz besonderes, denn mit dem heutigen Tag begehen wir offiziell die organisatorische Gründung unserer neuen Bewegung und stellen damit die Weichen für die Zukunft.

Innerhalb nur eines ½ Jahres ist es uns gelungen, eine neue und starke politische Bewegung aufzubauen, deren politische Zielsetzung ganz klar und unmissverständlich ist.

Unser Name „SÜD-TIROLER FRIEHEIT“ steht bereits für unser Programm. Wir stehen für die Freiheit Süd-Tirols.

Als die SÜD-TIROLER FREIHEIT im Mai diesen Jahres gegründet wurde, hieß es, dass wir uns ins harmlose volkstumspolitische Eck zurückziehen würden und wohl höchstens noch eine Handvoll Mitglieder haben würden.

Hier sitzt der Beweis, dass dem nicht so ist.

Immer mehr und vor allem, immer mehr junge Menschen sind nicht mehr bereit, sich mit der jetzigen Situation abzufinden und wollen eine Veränderung in diesem Land.

Wenn wir hier in die Runde schauen und sehen, dass nur nach einem ½ Jahr, dieser Saal bereits zu klein für unsere Anhänger geworden ist und dass hier in diesem Saal hptsl. junge Menschen und somit die nächsten Generationen unserer Heimat sitzen, dann sehen wir ganz klar, wo die Zukunft unserer Heimat liegt, und diese Zukunft liegt nicht bei Italien.

Wir brauchen uns nur die Entwicklungen im heurigen Jahr anzusehen, um festzustellen, wie wichtig und wie notwendig eine volkstumspolitische Bewegung wie die SÜD-TIROLER FREIHEIT ist.

Es vergeht inzwischen kaum ein Tag mehr, an dem nicht der Unternehmerverband, die Hoteliers und Gastwirte, oder die Politik, über die katastrophalen Zustände in Italien jammern und sich beschweren.

Man kann nicht oft genug den Präsidenten des Süd-Tiroler Unternehmerverbandes zitieren, der inzwischen keine Gelegenheit mehr auslässt, um in aller Öffentlichkeit zu betonen, dass das größte Problem der Süd-Tiroler Wirtschaft die Zugehörigkeit zum italienischen Staat ist.

Italien treibet uns langfristig in den Ruin!

Immer mehr Betriebe wandern aus Süd-Tirol aus, und zwar nicht weil es anderswo schöner ist, sondern weil sie für ihre Betriebe in Süd-Tirol keine Zukunft mehr sehen. Die Steuerbelastung Italiens ist inzwischen schon so hoch, dass 80 – 90 % des Einkommens eines Unternehmens an den Staat abgegeben werden muss.

Führende Wirtschaftsexperten prognostizieren ein äußerst düsteres Bild für Italien und somit auch für Süd-Tirol und gehen sogar soweit zu behaupten, dass Familienunternehmen auf Grund der italienischen Misswirtschaft, langfristig in Süd-Tirol keine Zukunft mehr haben werden. Süd-Tirol ist keine Insel der Seligen, sondern ist LEIDER noch immer ein Teil des italienischen Staates, und da gilt die Devise: mitgefangen – mitgehangen“. Wenn es mit Italien wirtschaftlich bergab geht, und das ist längst keine Frage des WENNS mehr, sondern ist bereits Realität, dann wird es auch mit Süd-Tirol bergab gehen.

Wir sehen also ganz klar, dass die Zugehörigkeit zum italienischen Staat auch wirtschaftlich äußerst schwerwiegende und negative Folgen für unser Land haben wird.

Aber nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch sehen wir langfristig keine Zukunft für unsere Heimat in diesem Staat.

Erst diesen Sommer wurde uns doch wieder einmal eindrucksvoll vor Augen geführt, wie es um unsere Rechte bestellt ist und was passiert, wenn wir Süd-Tiroler auf unser Recht auf Gebrauch unserer Muttersprache bestehen.

Wenn wir Polizisten auffordern mit uns deutsch zu sprechen, wird man beschimpft, beleidigt und bedroht. Das muss man sich gefallen lassen. Die Polizisten aber, die gegen geltendes Gesetz verstoßen, was passiert denen? Gar nichts!

Dieselbe Geschichte ist mit den Medikamentenbeipackzettel. Seit inzwischen JAHREN hätten wir das Recht auf zweisprachige Beipackzettel, doch noch immer können diese in vielen Fällen nicht gewährleistet werden.

Das Gesetz wird in Süd-Tirol offenbar mit zweierlei Maß gemessen, denn anders ist es nicht zu erklären, dass wir Süd-Tiroler, trotz eindeutiger Gesetzeslage, immer wieder den Kürzeren ziehen.

Wenn Horden von Neofaschisten, wie im letzten Jahr, ohne polizeiliche Genehmigung durch die Straßen von Bozen ziehen, randalieren, grölen und vor dem Rathaus Tiroler Fahnen verbrennen, dann unternimmt die Polizei nichts. Wenn aber auf der anderen Seite ein paar junge Süd-Tiroler ein harmloses Buch herausgeben, ich spreche hier von dem Vermächtnis Projekt, in dem einige patriotische Gedichte und Lieder veröffentlicht werden, dann leitet die Staatsanwaltschaft Untersuchungen wegen „Anschlag auf die Einheit des Staates mit Gewalt“ ein. Da werden dann Protokolle angelegt, Telephone abgehört und die Jugendlichen bespitzelt.

Angesichts derartiger Vorkommnisse muss man wohl zurecht am Rechtsempfinden der Staatsanwaltschaft zweifeln, für die das Recht offenkundig noch immer nicht für alle gleich ist.

Man sieht das auch am Beispiel des Hitler- und Mussolini Weines.

Es ist beschämend, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Hitler Wein ermittelt, den Mussolini Wein aber duldet und die Verbrechen dieses Regimes sogar noch relativiert.

In was für einem Staat leben wir eigentlich, in dem ein Staatsanwalt, der solch nationalistische Verherrlichungen eigentlich strafrechtlich verfolgen müsste, sich dazu hinreißen lässt zu behaupten, dass die Verbrechen Hitlers und des Nationalsozialismus historisch belegbar seien, während er Mussolini lieber der Interpretation von Historikern überlasse.

Offensichtlich hat sich die Staatsanwaltschaft, die ja jeden Tag vom Justizpalast in Bozen auf das gegenüber liegende Mussolinirelief blickt, schon so sehr an Mussolini gewöhnt, dass man diesen nicht mehr als Verbrecher empfindet.

Das ist die traurige Realität in Süd-Tirol!

Wie notwendig eine volkstumspolitische Bewegung wie die SÜD-TIROLER FREIHEIT ist, zeigt sich aber auch am Verhalten der Landesregierung, die alles daran setzt, um Süd-Tirol noch weiter an Italien zu binden.

Ich nenne hier nur den Toponomastikvorschlag des Landeshauptmannes.

Ist es nicht beschämend, dass uns der LH von Süd-Tirol einen solchen Toponomastikvorschlag zumutet, der die Anerkennung aller faschistischen Gemeindenamen, aller größeren Gebirge, Flüsse und Pässe in Süd-Tirol vorsieht, obwohl diese keine historische Berechtigung haben?

Ist es nicht beschämend, dass sich der LH nicht dafür zu Schade ist, ein so wichtiges Thema wie die Ortsnamenregelung, als Wahlkampfthema für sich auszuschlachten, denn nichts anderes ist es?

Durnwalder weiß ganz genau, dass sein Entwurf bei einer Anfechtung vor keinem Gericht Stand halten würde.

Durnwalder möchte eine Regelung, bei der die Bevölkerung befragt wird, ohne dabei festzulegen, welche Kriterien überhaupt angewendet werden sollen. Er spricht davon, „ja wir nehmen einfach eine Hürde von 20%, wenn wenigstens 20% in einer Gemeinde einen italienischen Namen verwenden, gilt er als anerkannt, ansonsten eben nicht“. Daran sieht man, wie stümperhaft sein Vorschlag ist, denn es gibt in Süd-Tirol fast überhaupt keine Gemeinden, in denen es einen Italieneranteil von über 20% gibt. Von den paar Städten und Ballungszentren einmal abgesehen, leben in den Süd-Tiroler Gemeinden nämlich so gut wie gar keine Italiener. Warum will Durnwalder also in den Gemeinden Befragungen durchführen, wenn ohnehin schon von vorneherein klar ist, dass diese Gemeinden keinen Italieneranteil von 20% erreichen können.

Durnwalder möchte sich mit diesem Vorschlag, ein Jahr vor den Landtagswahlen, lediglich noch einmal als großer Macher darstellen und missbraucht dieses wichtige Thema somit auf Kosten unserer Kultur und Sprache.

Die historische Lösung der Toponomastikfrage ist keine Beleidigung oder Zumutung für die Italiener, sondern die einzig gerechte Lösung des Ortsnamenproblems. Denn jene Gemeinden, die bereits vor 1918 einen bei den Italiener umgangssprachlichen Namen trugen, diese Namen sollten amtlich anerkannt werden. All jene aber, die nur von Tolomei erfunden wurden, die sollten abgeschafft werden und das kann man auch den Italienern zumuten. Die Toponomastikfrage ist nämlich nicht zuletzt eine Frage des Respekts, bei der sich die Italiener die Frage stellen müssen, ob sie bereit sind, unsere Kultur und Sprache anzuerkennen und auch für sich selbst einen positiven Wert daraus zu ziehen? Wenn ja, dann werden sie nichts gegen die historische Namenslösung haben. Wenn sie aber der Meinung sind, dass, wie es so schön auf dem Siegesdenkmal steht, sie uns die Kultur und Sprache gebracht haben und unsere Kultur und somit auch unser Namensgut nichts Wert ist, ja dann werden sie freilich die erfundenen italienischen Namen benötigen.

Doch ich bin der festen Überzeugung, dass wir auf solche Leute keine Rücksicht zu nehmen brauchen.

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT vertritt daher ganz unmissverständlich die Forderung nach einer historischen Lösung der Toponomastikfrage, weil sie die wissenschaftlichste und gerechteste aller Lösungen ist.

Wenn wir uns die Bevölkerungszahlen der Süd-Tiroler Gemeinden anschauen, werden wir feststellen, dass die historische Lösung fast ausschließlich nur in jenen Gemeinden Fuß fassen würde, in denen ohnehin fast keine Italiener wohnen. In jenen Gemeinden aber, wo Italiener leben, also die Ballungszentren, würden die italienischen Namen beibehalten, da diese ja schon seit alters her im italienischen Sprachraum, italienische Bezeichnungen hatten.

Es gibt aber keine Rechtfertigung dafür, dass jene Gemeinden, die keine historisch belegbaren italienischen Namen haben und in denen bis heute keine Italiener leben, einen aufgezwungenen, erfundenen italienischen Namen tragen müssen.

Ich nenne hier als Beispiel nur die Gemeinde Rodeneck in der bei mehr als 1000 Einwohnern, gerade einmal 2 Italiener leben (das ist eine Bevölkerungsanteil von 0,18%).

Welche Rechtfertigung kann es geben, dass diese Gemeinde einen erfundenen italienischen Namen tragen muss, wenn dahinter nicht die Absicht steckt, eine flächendeckende italienische Besiedelung Süd-Tirols vorzutäuschen?

Denn darum geht es den Italienern in Wirklichkeit. Es geht nicht darum, dass sie Namen verlieren würden, denn die meisten Falschnamen kennen sie nicht einmal selbst, es geht ganz allein darum, durch die italienische Namenslandschaft eine flächendeckende italienische Besiedelung und somit einen Anspruch auf Süd-Tirol vorzutäuschen.

Und das ist eine Lüge, die man endlich einmal aufdecken muss.

Süd-Tirol ist nicht Italien! Süd-Tirol ist nicht flächendeckend italienisch besiedelt und so Gott will, soll es dies auch nie werden!

Die Süd-Tiroler Freiheit wird daher alles daran setzen, den Durnwalder Vorschlag zu verhindern, denn dieser Vorschlag ist nicht nur inakzeptabel, sondern schlichtweg eine Zumutung.

Wenn wir uns nun all diese Probleme vor Augen führen, stellen wir fest, dass die Zugehörigkeit zu Italien eine permanente Zitterpartie ist, die uns nicht als Probleme schafft.

Jeder weitere Tag, den wir noch bei diesem Staat verbringen, ist ein verlorener Tag, weshalb es endlich an der Zeit ist, uns von Italien zu verabschieden.

Wir, und mit uns immer mehr Menschen, sind nicht mehr bereit, diese Situation einfach hinzunehmen und wünschen sich eine Veränderung in diesem Land.

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT ist daher angetreten, um diese Veränderungen herbeizuführen.

In diesem Sinne schließe ich meinen Bericht mit einem Zitat des griechischen Gelehrten Perikles, der einmal gesagt hat: „ Wisset, dass das Geheimnis des Glücks die Freiheit, die Voraussetzung der Freiheit aber der Mut ist“.

Lasst uns darum gemeinsam den Mut für die Freiheit aufbringen.

Es lebe Tirol!

Archiv, Sven Knoll
Landesversammlung 2007 – Resolution
Erfolgreiche Landesversammlung der SÜD-TIROLER FREIHEIT

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