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Landesversammlung 2014: Hauptreferat des Völkerrechtsprofessors Daniel Turp – „Süd-Tirol hat ein Recht auf Selbstbestimmung!“

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Hauptreferent der diesjährigen Landesversammlung der Süd-Tiroler Freiheit war Daniel Turp aus Québec. Daniel Turp ist Professor für Völkerrecht und Verfassungsrecht an der Universität Montréal, Präsident der Kommission für Internationale Beziehungen des „Parti Québécois“ sowie ehemaliger Abgeordneter zum kanadischen Parlament. Professor Turp betonte in seinem Referat, dass Süd-Tirol das Recht auf Selbstbestimmung zustehe und sich Italien nicht hinter dem Argument der „territorialen Integrität“ verstecken dürfe!

Daniel Turp weiß was es heißt, frei über die Zukunft seines Landes abstimmen zu dürfen. Bereits zwei Mal (!) stimmte die Bevölkerung Québecs über die Unabhängigkeit des Landes von Kanada ab (zuletzt 1995), mit jeweils knappen Mehrheiten für den Erhalt des Status Quo. Sie haben damit gezeigt, dass Selbstbestimmung nicht zwangsläufig eine einmalige Chance sein muss, wie viele italientreue Exponenten der SVP immer glauben machen wollen. Entsprechend positiv fielen die einleitenden Worte Turps aus:

„Ich möchte Ihnen sagen, dass ich, als Bürger von Quebec, Ihren Kampf für die Freiheit unterstütze, und dass euer Volk, wie die anderen Völker der Welt, das Recht hat, laut und deutlich zu sagen, dass es frei über sich selbst verfügen kann und ihm das Recht auf Selbstbestimmung zusteht!“

Der Professor für Völkerrecht und ehemalige Abgeordnete zum kanadischen Parlament strich in seinem Referat deutlich hervor, dass ein Staat nicht auf seine territoriale Integrität beharren kann, wenn ein Volk in selbigem die Unabhängigkeit wünscht. Als Meilenstein nannte er das Beispiel Kosovo bzw. das entsprechende Urteil des Internationalen Gerichtshofes. Dieser attestierte in Bezug auf den Kosovo, dass die einseitige Unabhängigkeitserklärung nicht als Verstoß gegen das Völkerrecht anzusehen sei.

Parallelen sieht Turp auch in Bezug auf Katalonien und Süd-Tirol:

„Obwohl Artikel 5 der italienischen Verfassung besagt, dass die Republik „eins und unteilbar“ ist (ebenso Artikel 2 der spanischen Verfassung) und damit signalisiert, dass das Süd-Tiroler Volk die territoriale Integrität Italiens nicht in Frage stellen darf, ist das Süd-Tiroler Volk meines Erachtens Inhaber des Rechts auf Selbstbestimmung und darf, in Anwendung dieses Rechts, ein souveräner und unabhängiger Staat werden!“

Italien solle, so wie Kanada, das Recht des Süd-Tiroler Volkes, die Sezession anzustreben und zu verwirklichen, um unabhängiger Staat oder mit dem österreichischen Land Tirol wiedervereint zu werden, anerkennen.

Für die SÜD-TIROLER FREIHEIT sind Turps Worte ein weiterer Beweis dafür, dass das Recht auf Selbstbestimmung im 21. Jahrhundert lebendiger denn je ist. Die SVP soll endlich damit aufhören ständig neue Ausreden dafür zu finden, warum die Süd-Tiroler nicht frei über ihre Zukunft entscheiden sollten. Anstatt mit einem immerfort vertragsbrüchigen Italien neue und teurere Pakte einzugehen, sollte die Regierungspartei im Sinne einer verantwortungsvollen Zukunftspolitik das Land endlich auf die Unabhängigkeit von Italien vorbereiten!

Zum Herunterladen: Die Ausführungen von Professor Daniel Turp in voller Länge:

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