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Landesversammlung 2008: Ansprache von Landesjugendsprecher Sven Knoll

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Liebe Mitglieder und Freunde der SÜD-TIROLER FREIHEIT!  Wenn ich mich heute hier in diesem Saal umsehe, dann erfüllt es mich mit Stolz und Zuversicht. Stolz deswegen, weil wir es geschafft haben, die SÜD-TIROLER FREIHEIT in nur 1½ Jahren zu einer solch starken Bewegung aufzubauen, dass wir heute, hier bei unserer Landesversammlung, nicht einmal mehr alle in diesem Vereinssaal Platz haben. Es erfüllt mich aber auch mit Zuversicht, weil ein großer Teil der heute hier anwesenden Mitglieder, junge Menschen sind, und wir somit behaupten können, dass hier die Zukunft unseres Landes sitzt. Und diese Zukunft liegt nicht bei Italien!

Als SÜD-TIROLER FREIHEIT haben wir bereits von Beginn an großen
Stellenwert auf die Jugend gelegt, denn die Jugend ist es, die auch
morgen noch in diesem Land leben muss, dass heute gestaltet wird.

Immer mehr junge Menschen fangen an, über ihre Heimat nachzudenken. Sie
lassen sich nicht mehr mit inhaltslosen Autonomiefloskeln abspeisen,
sondern sie beginnen die Dinge kritisch zu hinterfragen und sich auch
Gedanken über die Zukunft zu machen.

Die offizielle Politik beschränkt sich in Süd-Tirol heute nämlich
lediglich darauf, das Land in den Tag hinein, ja maximal noch von einem
Tag zum anderen hin zu verwalten.

Ernsthafte Gedanken über die Zukunft macht sich aber niemand.

Wir sehen das nicht nur, wenn Grundsäulen der Autonomie, wie der
muttersprachliche Unterricht, oder der Proporz einfach in Frage
gestellt werden, sondern wir sehen es auch, wenn unser Land bis in die
letzten Täler hinein und bis auf die höchsten Almen hinauf zugebaut und
somit zubetoniert wird.

Wo steht Süd-Tirol in 15, 20, oder 30 Jahren?

Werden wir es schaffen, auch noch unseren Nachkommen eine lebenswerte Heimat zu hinterlassen?

Das sind die Fragen, die wir uns in der Politik stellen müssen!

Die Politik hat in Süd-Tirol die Verpflichtung dafür Sorge zu tragen,
dass wir auch morgen noch in einem Land leben, in dem es sich nicht nur
gut leben lässt, sondern in dem wir auch weiterhin Tiroler bleiben
können.

Wenn dabei auch nur der leiseste Zweifel daran besteht, ob wir es
schaffen, unsere sprachlich- kulturelle Identität auf Dauer in einem
fremden Nationalstaat zu bewahren, dann kann es nur eine Lösung für das
Süd-Tirol-Problem geben, nämlich die Ausübung des
Selbstbestimmungsrechtes und somit eine Zukunft ohne Italien.

Und dass dieser Zweifel besteht, meine lieben Freunde, das ist längst
schon nicht mehr eine hypothetische Frage, sondern bittere Realität.

Wir alle erleben es tagtäglich, welche Auswüchse die Assimilierung
bereits angenommen hat.  Ich spreche hier nicht davon, dass einige
Süd-Tiroler beim Fußball lieber zu Italien halten, sondern ich spreche
davon, dass von Seiten der SVP alles unternommen wird, um ein
Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile zu verhindern und Süd-Tirol
stattdessen immer weiter an Italien gebunden wird.

Wie sonst ist es zu erklären, dass man bis heute weder die
faschistischen Relikte (inklusive der pseudoitalienischen Ortsnamen)
abgeschafft hat, noch das Andreas Hofer Lied als Landeshymne anerkennen
will? Nur weil man dies angeblich einigen neofaschistischen Italienern
nicht zumuten kann.

Im Umkehrschluss ist es aber ein Bürgermeister der SVP, der in Vöran
auf dem Dorfplatz einen Fahnenmasten aufstellen lässt, an dem er, ohne
jedwede gesetzliche Verpflichtung, die Trikolore das ganze Jahr über
hissen lässt, obwohl in Vöran überhaupt gar keine Italiener leben.

Da muss man sich doch fragen, was in den Köpfen solcher Politiker
vorgeht und welche Zukunft uns mit so einer Politik noch bevorsteht?

Wir brauchen nur den Blick über Süd-Tirol hinauswerfen, um zu sehen,
was mit einer Minderheit passiert, wenn sie nicht an die Zukunft denkt.

Im Aosta-Tal, das ja eine vergleichbare Autonomie wie Süd-Tirol hat,
die in manchen Bereichen sogar noch weitreichender ist, hatten im Jahr
1946 noch mehr als 90% der Bevölkerung das „Franko-Provenzalische“ als
Muttersprache. Auch dort kam man dann auf die Idee, dass man doch
gemischtsprachige Schulen einführen könnte (genau das, was die Grünen
und auch die Faschisten heute in Süd-Tirol verlangen), mit dem
Ergebnis, dass von den einst über 90%, nach nur 60 Jahren, heute gerade
einmal noch 2% übrig geblieben sind.

Da ist die Assimilierung abgeschlossen….

Ja glauben wir wirklich, dass es uns Süd-Tirolern anders ergehen wird?

Vielleicht mag es uns gelingen, diesen Prozess etwas hinauszuzögern,
aber langfristig wird es keine Zukunft für Süd-Tirol geben, wenn wir
nicht bald die Weichen in Richtung Freiheit stellen. 
 
 
Liebe Freunde, ihr alle wisst, dass in einem knappen Monat in Süd-Tirol Landtagswahlen stattfinden.

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT hat sich dazu entschlossen, bei dieser Wahl
mit einer eigenen Liste und 30 motivierten Kandidatinnen und Kandidaten
anzutreten, weil wir der Ansicht sind, dass es eine Veränderung in
Süd-Tirol braucht.

Diese Landtagswahlen am 26. Oktober, werden zur Schicksalswahl für
Süd-Tirol werden, denn wir sind die letzte Generation, die noch einmal
die Möglichkeit haben wird, eine Veränderung herbeizuführen.

In ein paar Jahren brauchen wir nicht mehr über die Selbstbestimmung zu reden, denn dann wird es zu spät dafür sein.

Nicht nur, weil sich unsere eigenen Landsleute immer mehr assimilieren
und somit dafür sorgen, dass aus uns Süd-Tirolern deutschsprachige
Italiener werden, sondern auch deswegen, weil sich die Ausländer die
nach Süd-Tirol kommen, dem Staatsvolk anpassen und somit langfristig zu
Italienern werden.
Liebe Freunde,

Süd-Tirol braucht wieder Visionen!

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT ist daher die erste Adresse, wenn es um die Selbstbestimmung geht.

Jede Bewegung ist aber nur so stark, wie die Menschen, die hinter ihr stehen.
Ihr alle seid daher aufgefordert, in diesem einen Monat bis zu den
Landtagswahlen, noch einmal alles zu geben und für die SÜD-TIROLER
FREIHEIT, aber vor allem für das was wir vertreten, nämlich die
Freiheit Süd-Tirols zu werben.

Es geht nämlich um nichts Geringeres, als um unsere Zukunft.

Es liegt daher ganz allein an uns, ob wir diese letzte Chance die
Süd-Tirol noch hat nützen, oder nicht, denn wenn wir sie nicht nützen,
dann müssen wir uns später einmal selbst vorhalten, dass wir nichts
getan haben, als wir noch die Möglichkeit dazu hatten.

Abschließen möchte ich daher mit den Worten des afroamerikanischen
Menschenrechtskämpfers Martin Luther King, der einmal gesagt hat:

„I have a dream“ – zu deutsch „ich habe einen Traum“.

Auch wir von der SÜD-TIROLER FREIHEIT haben einen Traum, nämlich den
Traum von einer freien und von Italien unabhängigen Zukunft.

Diese Zukunft ist heute noch ein Traum, aber es liegt an uns sie Wirklichkeit werden zu lassen.

Packen wir es daher an!

Es lebe Tirol!

Archiv, Sven Knoll
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