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Faschistische Relikte: Erinnerung wichtig, Verherrlichung verhindern

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Der Landesjugendsprecher der SÜD-TIROLER FREIHEIT, Sven Knoll, bezeichnet die jüngst entbrannte Diskussion über die faschistischen Relikte in Süd-Tirol, als Chance, endlich mit der schwarzen Vergangenheit aufzuräumen.

Es ist richtig, dass faschistische Relikte, wie das Siegesdenkmal, das Mussolinirelief, der Kapuziner Wastl, oder die Beinhäuser, Zeugnisse unserer Vergangenheit und somit ein Teil der leidvollen Süd-Tiroler Geschichte sind. Das bedeutet aber nicht, dass diese Denkmäler daher unantastbar und somit allesamt erhaltenswert sind.
Ebenso wenig gehören derartige Relikte in Schulen, wie dies bei den Reliefs in der Battisti Schule in Bozen der Fall ist.

Die Erinnerung an die faschistische Unterdrückung ist wichtig und notwendig, dazu bedarf es jedoch nicht der Erhaltung aller Relikte und schon gar nicht in der jetzigen Form. Bis heute sind diese Relikte nämlich weder dokumentiert, noch politisch entschärft, und üben somit nicht die Funktion von Mahnmalen aus, sondern erfüllen noch immer ihren ursprünglichen Zweck, der in der Verherrlichung des Faschismus und der Demütigung der Süd-Tiroler lag.

Auch die Tatsache, dass viele der faschistischen Denkmäler noch immer als Pilgerstätte rechtsradikaler Kreise dienen, beweist, dass diese nicht als Mahnmale interpretiert werden können.

Anstatt alle faschistischen Relikte zu erhalten, sollte man daher besser dem Beispiel Spaniens folgen, das eine Beseitigung aller Denkmäler aus der Franco Diktatur angeordnet hat, und lediglich einzelne ausgewählte Relikte, oder Teile davon, in das Umfeld eines Museums für Zeitgeschichte einbetten, wo sie dokumentiert und somit historisch korrekt dargestellt werden.

Sven Knoll
Landesjugendsprecher der
SÜD-TIROLER FREIHEIT
und Gemeinderat in Schenna

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