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Etikettierung von Handelswaren: Wo bleibt die deutsche Sprache?

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Die SÜD-TIROLER FREIHEIT kritisiert, dass die Gleichstellung der deutschen mit der italienischen Sprache oftmals nicht umgesetzt bzw. eingehalten wird. So sind die Etiketten auf Lebensmitteln und anderen Handelswaren meistens nur in italienischer Sprache dargestellt. Dies widerspricht nicht nur geltendem EU-Recht, sondern auch dem Autonomiestatut. Außerdem stellen fehlende Informationen eine nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle dar. Insbesondere für Allergiker ist die Kenntnis über die Zusammensetzung der gekauften Lebensmittel von größter Wichtigkeit.

Gemäß Gemeinschaftsrecht ist auf dem gesamten Territorium der Europäischen Union der Handel mit Nahrungsmitteln verboten, wenn die vorgeschriebenen Angaben bzw. Etikettierungen nicht in einer für den Käufer leicht verständlichen Sprache abgefasst sind. Gleichzeitig sieht das Süd-Tiroler Autonomiestatut unter Artikel 99 die Gleichstellung der deutschen mit der italienischen Staatssprache vor. Trotz dieser einschlägigen Bestimmungen ist ein großer Teil der in Süd-Tirol erhältlichen Waren ausschließlich in italienischer Sprache etikettiert.

Dass eine mehrsprachige Etikettierung möglich ist zeigt das Beispiel von Produkten, welche in Italien für den deutschsprachigen Markt hergestellt und mit deutsch- bzw. mehrsprachigen Etiketten versehen werden. Dieselben Produkte werden in Süd-Tirol aber nur mit italienischen Etiketten verkauft, bzw. die deutsche oder mehrsprachige Beschreibung überklebt. Produkte hingegen, die aus deutschsprachigen Ländern importiert werden, müssen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben mit einem italienischen Etikett versehen werden. Gerade in Süd-Tirol werden von Seiten der Ordnungskräfte immer wieder Kontrollen zur Einhaltung dieser gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt und Strafen bzw. der Einzug von Waren durchgeführt, wenn Produkte nicht in italienischer Sprache etikettiert sind. Dies führt in der Folge dazu, dass bei Lebensmitteln und anderen Handelswaren mit deutscher Kennzeichnung diese oft einfach überklebt und somit unkenntlich gemacht werden.

Die SÜD-TIROLER FREIHEIT pocht entschieden auf das Recht der Süd-Tiroler, Warenangaben – von Medikamenten bis Lebensmitteln – in ihrer Muttersprache zu erhalten und hat deshalb einen entsprechenden Beschlussantrag im Landtag eingebracht. Darin wird letzterer aufgefordert, in dieser Hinsicht tätig zu werden und sich für das Recht auf Gebrauch der deutschen Muttersprache einzusetzen.

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