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Er ist wieder da: Mussolini Mann des Jahres 2017

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Der Südtiroler Heimatbund übt scharfe Kritik an der Ernennung des Duces zum Mann des Jahres 2017 durch die Tageszeitung „Il Tempo“. Noch unverständlicher wird diese Ehre, wenn man bedenkt, dass „Il Tempo“ mit einer Auflage von mehr als 16.000 Exemplaren zu den meistgelesenen Tageszeitungen Italiens gehört.

Es ist wohl einzigartig in Europa, dass eine Zeitung das Bild eines ehemaligen Diktators auf einer Titelseite abdruckt. Erhabenen Blickes, in elegantem Anzug mit Hemd und natürlich schwarzer Krawatte erinnert das Bild des Duce an eine Propagandazeitung in der faschistischen Zeit.

Unmissverständlich die Botschaft in der Überschrift des Berichtes zur Ernennung zum Mann des Jahres: „Er ist viel lebendiger als unsere Politiker“. So rechtfertigt die italienische Tageszeitung die Ernennung von Mussolini.

Der Redakteur Marcello Veneziani versucht in seinem ebenfalls auf der ersten Seite platzierten Leitartikel die Ernennung damit zu erklären, dass über die zwanziger Jahre und Mussolini im vergangenen Jahr mehr geschrieben wurde als über die derzeitigen italienischen Politiker. Dies wegen der Beseitigung der faschistischen Relikte und Straßennamen sowie der Diskussion über das Verbot faschistischer Wiederbetätigung, so Veneziani. Auch bedauert er, dass die Verbrechen des Kommunismus immer kleingeredet werden.

Ein Mussolini auf der Titelseite einer Zeitung und die Heimholung des Königs Vittorio Emanuele III, jenes Königs, der Mussolini den Weg zur Macht eröffnete und die Rassengesetze unterschrieb, zeigen, dass in Italien der Faschismus noch immer hoffähig ist.

Armes Italien, wenn einer Zeitung kein besserer als Mussolini einfällt, um ihn zum Mann des Jahres zu ernennen, schließt Lang.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

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