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Die SVP und die Selbstbestimmung: Lügen haben kurze Beine!

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Es ist schon beinahe amüsant, wenn man sich etwas ältere Aussagen des heutigen SVP- Parteiobmannes Philipp Achammer durchliest, stellt Hannes Innerhofer von der Jungen SÜD-TIROLER FREIHEIT fest. Achammer ist ja bereits zu einer Koryphäe geworden, wenn es darum geht, den Teufel an die Wand zu malen, sobald das Wort „Selbstbestimmung“ wieder ein heißes Thema in Süd-Tirol wird. Beobachtet man aber einige Aussagen und Stellungnahmen Achammers vor nicht einmal 5 Jahren, so stellt man sehr schnell fest, dass viele Behauptungen bereits von der Realität eingeholt wurden.

Im März 2011 etwa verkündete Achammer in einer Pressemitteilung noch lauthals, dass „Südtirol nicht Schottland“ sei und er felsenfest davon überzeugt sei, das Vereinigte Königreich würde Schottland nie und nimmer die Möglichkeit geben, ein Referendum über seinen politischen Status durchzuführen. (http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Achammer-kritisiert-Selbstbestimmungskampagne-der-Sued-Tiroler-Freiheit) Aus heutiger Sicht ein absoluter Blödsinn und eine von vielen Selbstbestimmungs-Lügen, welche bewusst in regelmäßigen Abständen von hochrangigen SVP-Vertretern verbreitet werden.

Einen sehr ähnlichen Fall kennen wir auch aus der jüngsten Geschichte Deutschlands. Damals behauptete der spätere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder 1989 noch kurz vor dem Mauerfall: „Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine Generation in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung belügen. Es gibt sie nicht.“ Quelle: „Bild“ am 12.6.1989

Jede Aussage der SVP, die Selbstbestimmung Süd-Tirols sei nicht möglich, „da Italien diese nicht akzeptieren würde“ sollte deshalb mit großer Vorsicht in den Mund genommen werden, wenn sich die Damen und Herren der Südtiroler Volkspartei nicht ein weiteres Mal historisch blamieren wollen. Auch ein LH Kompatscher wäre besser beraten, die Abstimmung in Schottland genauestens zu beobachten, anstatt nach verzweifelten Argumenten zu suchen, warum die Situation in Süd-Tirol nicht mit der in Schottland zu vergleichen ist.

Kompatscher soll endlich aufhören, die Menschen zu täuschen und so zu tun, als hätte England den Schotten die Selbstbestimmung angetragen, ohne dass sie dafür etwas dafür getan hätten. Dies war nämlich ein jahrelanger Prozess, bei dem die Schotten politisch ebenso mit fadenscheinigen Argumenten, wie wir sie in Süd-Tirol vonseiten der SVP hören, zu kämpfen hatten. Doch diese Tatsache verleugnet LH Kompatscher!

Es ist unbestreitbar und an der Entwicklung Schottlands der letzten Jahre sehr deutlich abzulesen, wie schnell sich Situationen verändern können. Einige Selbstbestimmungs-Gegner konnten sich diese Entwicklung nicht vorstellen, oder sprachen den Schotten ganz einfach dieses demokratische Recht ab. So wie die SVP es bei uns nach wie vor macht.

Wir stellen also fest, dass es Keinem zusteht, vor allem nicht der SVP, darüber zu entscheiden, was möglich sein soll und was nicht. Einzig und allein der Wille der Bevölkerung ist ausschlaggebend darüber, ob ein Volk frei und unabhängig werden möchte, oder ob es den Status quo beibehält.

Am Beispiel Schottlands sehen wir sehr klar, dass es nur der eiserne Wille des Volkes allein war, der eine Veränderung herbeiführte und Großbritannien dazu gezwungen hat, eine demokratische Willensbekundung dann schlussendlich zu akzeptieren.

LH Kompatscher soll deshalb nicht so tun, als hätte es keine jahrelangen Bemühungen zur Durchführung eines offiziellen Referendums gegeben, bis England dann doch endlich kooperativ war.

Hannes Innerhofer
JUNGE SÜD-TIROLER FREIHEIT

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