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Buchvorstellung in Innsbruck: "Süd-Tirol Opfer für das westliche Bündnis"

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Diese Dokumentation behandelt die heimliche Zusammenarbeit zwischen führenden Bundespolitikern der österreichischen Volkspartei (ÖVP) und der italienischen Democrazia Cristiana (DC) in der Zeit von 1945 bis 1967. Diese Konspiration fand unter sorgsamer Umgehung der Tiroler Landespolitiker statt. Sie war vordergründig geprägt vom Antikommunismus des Kalten Krieges und zog sich bis zu den Verhandlungen zum EWG-Beitritt Österreichs hin. Hierbei kam es zu Handlungen, die bisher nicht bekannt waren.

Nach der Begrüßung durch den Obmann des Andreas Hofer – Bundes Tirol Ing. Winfried Matuella hat Autor Dr. Helmut Golowitsch, dem es durch einen glücklichen Zufall gelungen ist, an zeitgeschichtlich wertvolle Dokumente zu gelangen, in die zuvor noch nie ein Historiker ein Auge geworfen hat, dieses Buch mit Wort und Bild erläutert.

Nach der Präsentation folgte eine lebhafte Diskussion mit dem Autor sowie Eva Klotz, Roland Lang, Meinrad Berger, Dr. Bruno Hosp und DDr. Franz Watschinger.

In meinen Ausführungen erwähnte ich unter anderem auch den Grieser Freiheitskämpfer Luis Amplatz:

Einer, der dieses Spiel durchschaute oder zumindest ahnte, war der Freiheitskämpfer Luis Amplatz. Sein Zitat „Zwischen Rom und Wien werd Südtirol hin“ wird nun durch das Buch von Golowitsch bestätigt. Südtirol wurde das Opfer für das westliche Bündnis. Und Luis Amplatz bezahlte den Verrat Wiens an Südtirol mit seinem Leben. Denn hätte Österreich klar und offen das Selbstbestimmungsrecht für Südtirol gefordert und sich schützend vor die Freiheitskämpfer gestellt, hätte die Geschichte sicher eine andere Wende genommen.

Ich möchte hier aber klarstellen: Nicht die österreichische Bevölkerung hat Südtirol höheren Interessen geopfert, sondern österreichische ÖVP-Politiker. Und die kraftvollen Demonstrationen in den fünfziger und sechziger Jahren in Innsbruck, Wien und anderen österreichischen Städten waren der klare Beweis: Die Österreicher ließen die Tiroler nicht im Stich.

Und dass der Herzenswunsch der Österreicher noch immer die Rückkehr Südtirols zu Österreich und die Wiedervereinigung Tirols ist, haben sie 2014 bei einer Meinungsumfrage bestätigt: 89% der Österreicher sind für die Selbstbestimmung der Südtiroler und für die Wiedervereinigung Südtirols mit Österreich. Und in Wien, von wo einstmals gewissenlose schwarze Gesellen regierten, die Südtirol den Italienern überließen, erreichte die Zustimmung zur Selbstbestimmung mit 92% den höchsten Wert. Danke Österreich, Danke Wien!

Im Namen des Südtiroler Heimatbundes möchte ich Helmut Golowitsch herzlich dafür danken, dass er die Dokumente des Rudolf Moser gesichtet und sie mit seinem Buch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Es ist ihm außerdem hoch anzurechnen, dass er die Unterlagen nicht in seinem Privatarchiv weggesperrt hat, sondern sie dem österreichischen Staatsarchiv übergeben hat, wo sie für jeden einsehbar sind, bedankte ich mich abschließend beim Autor.

Roland Lang
Obmann des Südtiroler Heimatbundes

Archiv, Eva Klotz
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